Schlechtorf


Auf einem Hügel zwischen dem Gresgorgraben und der Rowenberger Siedlung befand sich einst Schlechtorf, ein kleines Dorf, das inzwischen vergessen zu sein scheint. Denn nachdem Dr. Reisenzick dort seine Anstalt zur Heilung geistig Verwirrter bauen ließ, waren innerhalb weniger Jahre alle Häuser der Umgebung verlassen. Zu erschreckend und verstörend sind die Schreie aus jenem Haus.
Inzwischen steht Schlechtorf nur noch für jene Anstalt und der Name wird von allen, die keine Bekannten dort haben, mit einem gewissen faszinierten Grusel ausgesprochen. Wer jedoch selbst einmal dort war oder jemanden kennt, der aus erster Hand die Schrecken zu berichten weiß, vermeidet die Erwähnung oder auch den Gedanken an Schechtorf.
Gewiss, es ist eine Verbesserung, dass die geistig Verwirrten Menschen dort überhaupt betreut werden. Aber mehr als ein gesunder, starker Mann mußte sich beim Anblick der verwarlosten Gestalten und dem Gestank nach Erbrochenen, Urin und Fekalien übergeben und die Wärter, die dort aushalten, haben einen stumpfen, brutalen Blick, sind kalt geworden gegen die Nöte anderer und kommen meist aus den niedersten Schichten.

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